Was ist ein Myom?

Ein vom Arzt festgestelltes Myom ist eine Diagnose, die vielen Frauen Angst macht. Doch Grund zur Panik besteht bei diesen gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter nicht. Meist werden Myome zufällig entdeckt, da die betroffenen Frauen keine Symptome verspüren.

Myome entstehen in der Muskelschicht (Myometrium) der Gebärmutter. Schätzungsweise sind etwa 30 Prozent aller Frauen jenseits des dreißigsten Lebensjahrs von einem Myom betroffen. Die Wucherungen stellen die häufigsten gutartigen Tumore im Bereich des weiblichen Genitaltraktes dar. Weniger als 0,5 Prozent gehen in ein bösartiges Stadium über.

Verschiedene Typen von Myomen

Myome treten in der Gebärmutter vereinzelt oder gehäuft auf. Je nachdem, an welcher Stelle der Gebärmutter sie angesiedelt sind und wohin sie sich ausdehnen, werden verschiedene Typen von Myomen unterschieden. Sofern sie einer Behandlung bedürfen, kann sich die Therapie der einzelnen Erscheinungsformen zum Teil deutlich unterscheiden.

Subseröse Myome wachsen von der Muskelschicht der Gebärmutter ausgehend in die äußere Schicht (Bauchfell oder Serosa) hinein. Durch ihre Lage auf der Außenseite des Uterus lösen sie keine Blutungsstörungen aus. Zum Teil sind diese Myome mit der Gebärmutter nur über einen sogenannten Stiel verbunden. Verdreht dieser sich, können Schmerzen und Komplikationen die Folge sein. Transmurale Myome können in allen Schichten des Uterus auftreten.

Dagegen wachsen intramurale Myome, der häufigste Myom-Typ, nur innerhalb des Myometriums. Die vergleichsweise seltenen submuskulösen Myome, die von der Muskelschicht in die Gebärmutterschleimhaut wachsen, sind meist klein. Da sie aber fast immer Blutungsstörungen verursachen, müssen sie in der Regel rasch behandelt werden. Intraligamentäre Myome bilden sich neben der Gebärmutter. Zervixmyome sind ebenfalls vergleichsweise selten und wachsen im Bereich der Muskelschichten des Gebärmutterhalses.

Symptome dieser Wucherungen

Bei etwa 25 Prozent der betroffenen Frauen treten durch die Myome keinerlei Beschwerden auf. Meist werden merkliche Symptome nur durch große Wucherungen verursacht. Art und Ausprägung der Krankheitszeichen können sehr unterschiedlich sein und hängen vor allem von der Lage des Myoms und dessen Wachstum ab. Die Wachstumsgeschwindigkeit richtet sich wiederum nach hormonellen Einflüssen. Die Symptome treten häufig vor und während der Menstruation auf, können sich bei entsprechender Größe des Myoms aber auch zyklusunabhängig zeigen.

Zu den häufigen Symptomen gehören Blutungsstörungen. Hierzu zählen verstärkte Regelblutungen (Hypermenorrhoe), verstärkte, lang anhaltende Blutungen (Menorrhagie) und außerhalb des normalen Zyklus auftretende Zwischenblutungen (Metrorrhagie). Auch heftige, teilweise wehenartige Schmerzen während der Regelblutung sind nicht selten. Aus starken Blutungen können Blutgerinnsel resultieren, bei deren Ausscheidung Krämpfe auftreten können.

Weniger oft kommt es zu Bauch- oder Rückenschmerzen, Nieren-, Bein- oder Seitenschmerzen, starkem Harndrang oder Verstopfung. Ebenfalls selten ist ein Fremdkörpergefühl, welches sich vor allem beim Bücken, bei körperlicher Anstrengung oder während des Geschlechtsverkehrs bemerkbar macht.

Komplikationen im Zusammenhang mit Myomen

Neben den unmittelbaren Beschwerden können Myome manchmal auch gefährliche Komplikationen auslösen. Nicht zuletzt zielt die Myombehandlung auf die Vermeidung dieser Probleme ab.

Aus verstärkten oder lang andauernde Regelblutungen kann eine mit Eisenmangel einhergehende Blutarmut resultieren. Klassische Symptome hierfür sind Herzklopfen, Blässe, Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot bei Belastung, Schwäche, Konzentrationsstörungen und rasch auftretende Ermüdung.

Zudem können Myome Komplikationen in der Schwangerschaft verursachen. Die während dieser Zeit gesteigerte Östrogenausschüttung lässt die Myome schneller wachsen. Dadurch kann es, je nach Größe und Lage der Myome, zu vorzeitigen Wehen, Schmerzen oder einer Blockade des Geburtskanals kommen. Liegen die Wucherungen direkt in der Gebärmutterhöhle oder unter der Gebärmutterschleimhaut, können sie zu Eileiterschwangerschaften oder zu Fehlgeburten führen.

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