Laser Polarimetrie – was ist das?

Unter einer Laser Polarimetrie versteht man ein Verfahren, mit welchen man die Schichtdicke bestimmter optisch transparenter Materialien bestimmen kann. Eingesetzt werden diese Verfahren überwiegend in der Augenheilkunde.

Hier ermittelt man mittels einer Laser Polarimetrie die Stärke der Netzhaut des Auges, indem ein dreidimensionales Profil des Sehnervenkopfs sowie die Dicke einer Nervenfaserschicht der Netzhaut in deren Umgebung ermittelt werden. Die Messung mithilfe einer Laser Polarimetrie erfolgt schnell, berührungslos und genau. Diese Messung ist ganz wichtig zur Erkennung des Glaukoms oder auch grüner Star genannt, sowie der ständigen Kontrolle. Denn der grüne Star ist, die zweithäufigste Ursache, welche eine Erblindung hervorrufen kann. Das Glaukom wird oftmals von den Betroffenen über einen längeren Zeitraum nicht wahrgenommen.

Warum ist eine Laser Polarimetrie für ein Glaukom so wichtig?

Durch einen hohen Augendruck werden beim grünen Star die Sehnerven schleichend aber kontinuierlich vernichtet und diese regenerieren sich auch nicht mehr. Da der Mensch aber über sehr viele diese Sehnerven verfügt wird der Ausfall erst sichtbar, wenn es bereits zu spät ist und man die ersten Schäden sichtbar wahrnimmt, wie es zum Beispiel erst bei Gesichtsausfällen der Fall ist. Das ist auch sehr schwer zu beobachten denn die Netzhaut ist durchsichtig und so ist eine Veränderung der Nervenfaserschicht erst durch das rotfreie Licht einer Spaltlampe für den Augenarzt sichtbar.

Und hier kommt dann das objektive Verfahren einer Laser Polarimetrie zum Einsatz, welches hilft, den Verfall zu beurteilen. So ist es vor allem möglich, den Nervenfaserverlust in einem sehr frühen Stadium zu diagnostizieren.

Wie erfolgt die Messung mit einem Laser Polarimeter?

Eine Laser Polarimetrie ist ungefährlich und schmerzlos. Da die Aufnahmen, mittels ungefährlicher Laserstrahlen durchgeführt werden, findet auch keine Beeinträchtigung des Sehens statt. Genauso ist eine medikamentöse Pupillenerweiterung hierfür nicht erforderlich. Bei einer Laser Polarimetrie wird die Polarisationseigenschaft, welche das Licht bietet, ausgenutzt. Dabei läuft der Messstrahl durch die sogenannte Retina Faserschicht und wird dabei durch den Hintergrund des Auges reflektiert. Durch diese Reflexion teilt sich der Lichtstrahl in zwei Polarisationszustände.

Diese zwei Polarisationszustände durchlaufen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Nervenfaserschicht. Hierbei entsteht bei der Polarisation eine Verzögerung zur anderen, welche von der Schichtdicke abhängig ist. Die Ergebnisse, welche vom Computer errechnet werden, werden in der Folge ausgewertet und beurteilt. Diese Auswertung erfolgt in einer Darstellung von Falschfarben. Dabei stehen die Farben rot und gelb für dicke Nervenfasern und die dünnen Regionen werden durch die Farben blau und grün dargestellt. Die ermittelten Ergebnisse werden danach abgespeichert und gelten als Grundlage für weitere Untersuchungen um den Verlauf so genau wie möglich beurteilen zu können.

Was geschieht bei einer Auswertung der Laser Polarimetrie?

Bei einer Erstbeurteilung wird gern die Faserschichtdecke mit einem aus anderen Messungen, die bei Menschen der verschiedensten Kulturen durchgeführt wurden und der daraus resultierender Abweichungsdarstellung, in Bezug auf die Normalwerte verglichen. Hierbei kommt eine Auswertung in Falschfarben zum Einsatz. Die Faserschichtdicke lässt sich jedoch ebenso in einem Diagramm darstellen. Dieses ist in verschiedenen Sektoren gegliedert. Die Faserschichtdicke der Kreisbahn beginnt hierbei immer im temporalen Sektor, verläuft weiter über den Superior Sektor, welcher sich oben befindet, weiter über den Nasal Sektor und den inferioren Sektor und endet danach wieder im temporalen Sektor. Mit diesen statistischen Werten ist es möglich, einen Nerven-Faser-Index zu bestimmen. Werte bis 30 werden dabei als normal anerkannt und Werte die über 51 liegen gelten als anormal.

Bei einer Laser Polarimetrie erhält man Informationen darüber ob die Nervenfaserschicht normal oder bereits krankhaft verdünnt ist. Sollte der Befund hierfür den Verdacht einer schnellen Verschlechterung nicht bestätigen, so ist eine erneute Laser Polarimetrie erst nach einem oder zwei Jahren erforderlich, welche beurteilen soll, inwieweit eine erneute Therapie nötig ist oder eine bereits bestehende Therapie umgestellt werden sollte. Durch eine Nervenfaservermessung mittels einer Laser Polarimetrie lassen sich Veränderungen an den Nervenfasern eindeutiger erkennen als bei einer normalen augenärztlichen Untersuchung, wo diese Früherkennung nur schwer zu realisieren ist. Da bei einer Laser Polarimetrie die Nervenfasern exakt vermessen werden können, ist ein Vergleich mit vorherigen Befunden sehr leicht möglich.

Durch eine Laser Polarimetrie ist man bleibenden Funktionsausfällen einen wesentlichen Schritt voraus und durch sie ist es möglich geworden Funktionsausfälle, wenn sie auftreten frühzeitig feststellen zu können. Bei der Laser Polarimetrie handelt es sich um eine noch sehr neue Methode der Augenuntersuchung, deshalb wird sie bisher noch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Somit ist der Patient selbst für die Abdeckung der entstehenden Kosten verantwortlich. Von privaten Krankenversicherungen hingegen werden die Kosten welche eine Laser Polarimetrie verursachen meistens getragen.