Fluoreszenz Angiografie – wie wird die Sehstörung behandelt?

Eine Angiografie ist eine Veranschaulichung der Gefäße. Man kann mithilfe dieser Möglichkeit sehen, wie die Netzhaut durchblutet wird.

Besonders relevant ist diese Untersuchung bei Durchblutungsstörungen, Netzhautveränderungen wegen einer Thrombose oder Tumoren. Man kann mit dieser Methode Krankheiten des Auges diagnostizieren. Da eine Erkrankung der Netzhaut keinen Schmerz bereitet, weil es dort keine Nerven gibt, kann man nur durch Veränderung des Sehens, bzw. wenn man jedes Jahr eine neue Brille benötigt, erkennen, ob man den Augenarzt besuchen sollte.

Wer hat die Fluoreszenz Angiografie ins Leben gerufen?

Achim Karl Heinrich Wessing wurde am 14. Dezember 1933 in Gladbeck geboren. Er ist Augenarzt, Forscher und auch ein Hochschullehrer. Er gilt als Erfinder der Fluoreszenz Angiografie ca im Jahre 1968. Eine Erkrankung, welche mithilfe der Fluoreszenz Angiografie festgestellt werden kann, ist die altersbedingte Makuladegeneration. Diese Krankheit beginnt, wenn man komplett gerade Linien plötzlich wellenförmig erkennt. Die meisten Betroffenen sind Menschen über 40 Jahre. Die Sehzellen, welche für die farbige und scharfe Erkennung verantwortlich sind, sterben ab.

Dadurch entsteht wiederum eine Sehstörung, die zu erheblichen Beeinträchtigungen der betroffenen Personen führen. Diese Krankheit kann langsam voranschreiten, indem die Sehschärfe langsam abnimmt oder es kann zu einer schnellen Abnahme des Sehvermögens kommen. Diese fürchterliche Krankheit führt oft dazu, im vorangeschrittenen Alter blind zu werden. Derzeit werden neue Methoden ausprobiert, um diese Erkrankung heilen zu können.

Wie wird eine Fluoreszenz Angiografie durchgeführt?

Vorab wird ein Gespräch mit dem Arzt geführt, wo geklärt wird, bei welchen Medikamenten eventuelle Unverträglichkeiten oder sogar Allergien auftreten. Wenn dies alles erledigt ist, kann mit der Untersuchung begonnen werden. Zunächst wird die Pupille erweitert, da man so besser in das Auge schauen kann. Dazu gibt der Arzt spezielle Tropfen in das Auge. Auch wenn nur ein Auge erkrankt ist, tut er diese Tropfen in beide Augen hinein, um einen Seitenvergleich vorzunehmen. Ein Fotograf macht dann die Aufnahmen des Auges mit seiner Spezialkamera. Ein Arzt beaufsichtigt dies natürlich, um in unvorhergesehen Situationen eingreifen zu können.

Dann geht es weiter, indem der Arzt einen Farbstoff in die Armvene injiziert, welcher es möglich macht, sämtliche Gefäße im Auge gut sichtbar zu machen. Dies ist ungefähr innerhalb von 10 Sekunden möglich. Mit einer besonderen Kamera werden anschließend Fotos der Gefäße des Augenhintergunds gemacht. Diese Bilder dienen der eindeutigen Darlegung, des Gefäßverschlusses oder der abweichenden Blutgefäße. Auch können die Lage und die Größe erkannt werden.

Man kann aufgrund der Spätaufnahmen, die etwas 5 bis 10 Minuten nach den ersten Bildern gemacht werden, das An- und Abfließen der Farbe erkennen. Um dies alles noch besser erfassen zu können, werden statt Fotos, Videos gemacht.

Das Mittel, welches in die Armvene injiziert wird, kann eine allergische Reaktion auslösen. Doch sind gravierende Fälle, welche wirklich lebensbedrohlich waren, sehr selten. Es kann jedoch zu einem vorübergehenden Schwindelgefühl kommen oder Übelkeit mit Brechreiz kann auftreten. Durch diesen Farbstoff, den man in die Armvene gibt, kann es eventuell zu Reizungen der Vene kommen. Jedoch treten Narben, Infektionen oder Nervenschädigungen nur vereinzelt auf. Außerdem kann es durch die Pupillenerweiterung zu einer gefährlichen Augendrucksteigerung kommen. Wird diese nicht behandelt, kann es zu Sehschäden kommen. Nachdem der Arzt die Ergebnisse ausgewertet hat, erfolgt das Gespräch zwischen dem Arzt und dem Patienten über den Befund und wie es nun mit der Behandlung weiter gehen soll.

Es ist dem Patienten verboten, nach der Untersuchung selbst mit dem Auto wieder nach Hause zu fahren, da durch die Pupillenerweiterung das Sehvermögen eingeschränkt ist. Empfehlenswert wäre also, wenn er sich von jemanden abholen lassen würde. Was dann noch auftreten kann, ist eine Gelbfärbung der Haut. Es ist auch möglich, dass der Urin sich leuchtend gelblich färbt. Das passiert, weil der Farbstoff wieder ausgeschieden wird und erfolgt ungefähr vier bis sechs Stunden nach der Untersuchung.

Wenn man das Gefühl hat, dass mit seinem Auge was nicht ganz in Ordnung ist, sollte man zunächst den Hausarzt aufsuchen, der einem die Überweisung zu einem Augenarzt Ihrer Wahl gibt. Gibt man dann diese Überweisung bei dem Augenarzt ab, übernimmt die Krankenkasse auf jeden Fall die Kosten der Untersuchung.