Fleckfieber

Das Fleckfieber wird im Volksmund auch Läusetyphus, oder Faulfieber genannt. Verursacht wird die Krankheit durch Bakterien (Rickettsien). Das Fleckfieber zählt zu den gefährlichen Varianten der Rickettiosen. Unbehandelt kann die Erkrankung – insbesondere, wenn im Verlauf Komplikationen auftreten – tödlich enden.

Die Krankheit kommt weltweit vor, insbesondere in den gemäßigten Klimazonen. Leben mehrere Menschen unter schlechten, bzw. mangelhaften Hygienebedingungen zusammen, ist das Risiko einer Infektion größer. Übertragen werden die Erreger von Kleiderläusen. In den tropischen und subtropischen Regionen kommt die Krankheit meist nur in höheren Lagen vor. Für Reisende besteht das Risiko, sich anzustecken. Mit guter körperlicher Hygiene lässt sich eine Infektion vermeiden. Das Fleckfieber zählt in Deutschland zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Dem RKI wurde der letzte Fall vom Fleckfieber im Jahr 2003 gemeldet.

Ursachen des Fleckfieber ist ein Bakterium

Kleiderläuse gelten als Überträger der Bakterien. Die Rickettsien befinden sich in deren Kot. Die Übertragung erfolgt meist durch Kratzen der Haut, seltener über die Atemwege. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist dagegen nicht möglich. An der Eintrittsstelle vermehren sich die Bakterien schnell. Die Vermehrung verursacht Juckreiz, die Folge ist Kratzen. Durch das Kratzen gelangen die Bakterien unter die Haut in die Blutbahn. Die Bakterien bevorzugen die kleinen Blutgefäße in der Haut, aber auch in den Nieren, Herz, Gehirn, oder Leber. Die Bakterien verursachen eine Entzündungsreaktion, deren Folge die Zerstörung der kleinen Blutgefäße ist.

Symptome und Inkbationszeit des Fleckfieber

Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit auf. Diese beträgt ein bis zwei Wochen. Die klassische Form, die auch epidemieartig auftritt, verursacht ein schweres Beschwerdebild. In Folge einer Infektion tritt hohes Fieber auf, die etwa zwei Wochen lang anhält. In dieser Phase können die Läuse die im Blut befindlichen Rickettsien erneut in sich aufnehmen und weitergeben. Zu den weiteren Symptomen gehört ein fleckiger Hautausschlag, beginnend am Rumpf.

Der Ausschlag breitet sich dann auf die Arme und Beine aus. Interessant: Kopf und Hals sind frei vom Ausschlag. Im weiteren Verlauf, wenn das Gehirn von der Infektion befallen ist, kommt es zu einer Enzephalitis (Entzündung des Gehirns). Eine weitere Form des Fleckfiebers, die nicht epidemieartig auftritt, verläuft deutlich milder und heilt oft ohne Behandlung aus.

Diagnose und Therapie des Fleckfiebers

Wichtig für eine eindeutige Diagnose sind die Krankengeschichte, und das ausgeprägte Beschwerdebild im Zusammenhang mit einem Aufenthalt in Regionen mit Fleckfieberrisiko. Da der Erreger gefährlich ist, erfolgt die weitere Diagnostik in einem Speziallabor. Hier werden insbesondere Blutproben auf Erreger, oder auf Antikörper untersucht. Antikörper befinden sich im Blut jedoch erst ab dem 14. Krankheitstag.

Greift man frühzeitig zu Antibiotika, wird die Diagnosesicherung erheblich erschwert. Die Therapie sieht eine Behandlung mit so genannten Breitband-Antibiotika vor. Der Kreislauf der Patienten muss während der Therapie beobachtet werden. In diesem Bereich sind die meisten Komplikationen zu erwarten. Die Medikamente werden zunächst als Injektion verabreicht, später können sie oral in Tablettenform eingenommen werden. Gleichzeitig werden die Patienten auf Läuse und Nissen untersucht, gegebenenfalls müssen sie entlaust werden. Eine Isolierung der Patienten ist nicht zwingend erforderlich.

Wird die Diagnose rechtzeitig gestellt und mit der Therapie begonnen, kann man von einem milden und komplikationsfreien Verlauf ausgehen. Nach etwa zwei Wochen heilt die Erkrankung vollständig aus. Eine Behandlung ist in jedem Fall – auch bei milden Beschwerden – sinnvoll, um Spätfolgen, und Komplikationen zu vermeiden. Unbehandelt endet die Erkrankung in etwa 20-25% der Fälle tödlich. Nach einem überstandenen Fleckfieber besteht eine langjährige Immunität gegen den Erreger. In einigen Fällen treten jedoch nach etwa 10 bis 30 Jahren Rückfälle auf, hier melden sich die Symptome in milder Form – ohne Hautausschlag – kurzzeitig zurück.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Fleckfieber sind: Läuse bekämpfen und eine gute persönliche Hygiene einhalten. Eine Impfung steht zwar zur Verfügung, wird jedoch nur bestimmten Personengruppen, wie z.B. medizinisches Personal, die in den Endemiegebieten tätig sind, empfohlen.

Quelle: Hajnalka Prohaska