Die Pille – beliebte Verhütungsmethode

Die Antibabypille, die in den USA 1960 und in Europa 1961 eingeführt wurde, zählt zu den am häufigsten eingesetzten Mitteln zur Empfängnisverhütung. Unter den hormonellen Verhütungsmitteln nimmt sie den ersten Platz ein.

Die Hormonpräparate, die es in unterschiedlicher Dosierung und Zusammensetzung gibt, enthalten als Wirkstoffe die Hormone Östrogen und Gestagen. Wurden die hormonellen Komponenten in der Vergangenheit stärker dosiert, sind die Dosen heute gerade so hoch, dass die Wirkung der Pille gewährleistet ist. Die Einnahme des Verhütungsmittels ist dadurch mit wesentlich weniger Nebenwirkungen verbunden.

Was bewirkt die Einnahme der Pille?

Die Antibabypille wird häufig in Form eines Kombinationspräparates eingesetzt. Dieses wird über 21 Tage eingenommen, gefolgt von sieben Tagen Pause, in denen die Menstruation einsetzt.

Die in der Pille enthaltenen Östrogene und Gestagene sorgen für einen kontinuierlichen Spiegel der Sexualhormone im Blut. Dieser führt dazu, dass die Hirnanhangdrüse kein FSH (Follikel stimulierendes Hormon) und kein LH (luteinisierendes Hormon) mehr ausschüttet. Der in einem natürlichen Zyklus kurz vor dem Eisprung entstehende LH-Peak, ein kurzzeitiges, rapides Ansteigen von LH im Blut, bleibt aus. Das führt dazu, dass keine Eizelle freigesetzt wird und somit keine für die Befruchtung nötige reife Eizelle vorhanden ist.

Die Pille sorgt außerdem dafür, dass das Sekret des Gebärmutterhalses zähflüssig wird und von den Spermien nur schwer durchdrungen werden kann. Der natürliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird verhindert und dadurch die Einnistung der Eizelle erschwert. Durch eine Veränderung der Bewegung des Eileiters (Tubenmodalität) werden die Spermien statt in dessen Richtung zur Gebärmutter hin befördert. Die Befruchtung einer im Eileiter möglicherweise vorhandenen, reifen Eizelle wird auf diese Weise unterbunden.

Welche Pillen-Typen gibt es?

Die Antibabypille gibt es in verschiedenen Formen. Die sogenannten Einphasenpräparate enthalten in jeder Tablette die gleichen Mengen an Östrogen und Gestagen. Liegt in einer Antibabypille der Wert des Östrogens Ethinylestradiol über 0,036 mg, handelt es sich um eine Makropille, anderenfalls um eine Mikropille.

Zweiphasenpräparate enthalten in den ersten sieben Tabletten ausschließlich Östrogen. Ab dem achten Tag werden Tabletten mit einem Östrogen-Gestagen-Gemisch eingenommen. Zusätzlich zu diesen beiden Präparaten gibt es noch die Minipille, die ausschließlich Gestagene enthält.

Eine weitere Form der Pille sind Stufenpräparate. Mit diesen wird versucht, die Menge an Hormonen, insbesondere an Gestagenen, insgesamt gering zu halten. In Zweistufenpräparaten enthalten die ersten 11 Tabletten weniger Gestagen, während ab der 12. Tablette die Dosierung des Hormons höher ist. Bei Dreistufenpräparaten erhöht sich der Gestagengehalt ab der 6. Tablette. Der Östrogengehalt steigt ab der 9. Tablette, die Gestagendosis nochmals ab der 12. Tablette. Durch die unterschiedliche Dosierung ist es notwendig, die Pillen in der richtigen Reihenfolge einzunehmen, um eine verhütende Wirkung zu erzielen.

Wie sicher ist die Pille?

Bei korrekter Einnahme bietet die Antibabypille, unabhängig von der Art des Präparats, eine sichere Verhütung an allen 28 Tagen, auch während der Abbruchblutung. Der Pearl-Index der Makro- und Mikropillen liegt etwa bei 0,1, während er bei Minipillen ungefähr 0,2 bis 2 beträgt.

Eine ungewollte Schwangerschaft entsteht zumeist durch einen Einnahmefehler, zum Beispiel wenn die Einnahme vergessen wird. Tritt einige Stunden nach Einnahme der Pille Durchfall oder Erbrechen auf, ist deren sichere Wirkung ebenfalls nicht mehr gewährleistet. Auch die Einnahme von Antibiotika verringert die Verlässlichkeit der Pille. Daher sollte bei Einnahmefehlern, Einnahme von Antibiotika, Durchfall oder Erbrechen zusätzlich ein anderes Verhütungsmittel eingesetzt werden.

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