Boutonneuse Fieber

Die Krankheit Boutonneuse Fieber wird auch als Mittelmeer-Zeckenfleckfieber bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine durch Bakterien – Rickettsien – ausgelöste Erkrankung. Hauptsächlich kommt die Erkrankung in Mittelmeerländern vor, daher auch die Bezeichnung Mittelmeer-Zeckenfleckfieber. Weitere Risikogebiete sind Ost- und Südostafrika, sowie Indien.

Die Übertragung erfolgt durch zwei Zeckenarten. Natürliche Reservoirs bilden Hunde und Nagetiere. Nach Europa wird die Erkrankung hauptsächlich von Hunden eingeschleppt, die man auf Reisen mitnimmt, die in Endemiegebiete führen. Das Boutonneuse Fieber ähnelt anderen Erkrankungen, die durch Rickettsien verursacht werden. Eine Abgrenzung der Diagnose ist für eine Therapie vom Nutzen.

Ursachen des Boutonneuse Fieber werden durch Bakterien hervorgerufen

Rickettsien sind Bakterien, die durch Zeckenbiss übertragen werden. Hunde und Nagetiere sind natürliche Reservoirs für die Bakterien. Die Zecken nehmen die Bakterien während einer Blutmahlzeit auf. Im Inneren der Zecke durchlaufen die Bakterien eine Art Wandlung. Bei einer Blutmahlzeit am Menschen werden die Erreger dann von der Zecke an den Menschen übertragen. Ein Zeckenbiss bleibt in den meisten Fällen unbemerkt, da die Zecke beim Stechen große Mengen an Speichel in die Wunde bringt. Der Speichel ist mit Substanzen, die Schmerzlindernd wirken. Am Ende ihrer Blutmahlzeit würgt die Zecke ihren Mageninhalt auf und gibt diesen in die Wunde. Die Erreger befinden sich im Mageninhalt der Zecke.

Die meisten – jedoch nicht alle – Patienten weisen an der Einstichstelle ein kleines Geschwür auf, dessen Grund schwärzlich gefärbt ist. Ein deutlich wahrnehmbarer roter Hof umgibt das Geschwür. Die Inkubationszeit beträgt vier bis sieben Tage. Danach treten weitere Symptome auf. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen lassen eher eine Grippe in Anmarsch vermuten, als eine andere Erkrankung. Doch der rötliche, fleckig aussehende Hautausschlag und eine Bindehautentzündung lassen vielmehr den Schluss nahe, am Boutonneuse Fieber erkrankt zu sein. Bei vielen Patienten treten die ersten Symptome erst nach etwa 2 Wochen auf. Ist dies der Fall, befindet man sich meist bereits wieder im Heimatland. Um eine einwandfreie Diagnose stellen zu können ist es also wichtig, den Arzt über den Aufenthalt in den Endemiegebieten, sowie über einen Zeckenstich zu informieren.

Für die Diagnose reichen die Symptome allein nicht aus. Ein Nachweis und Identifizierung des Erregers ist notwendig. Die Symptome können absolut atypisch ausfallen, in manchen Fällen zeigt sich der Hautausschlag nur schwach. Die Erreger, sowie spezifische Antikörper können im Blut nachgewiesen werden. Eine Therapie sieht die Gabe von Antibiotika – in der Regel Doxycyclin – vor. Des Weiteren erhalten die Patienten Medikamente gegen ihre Beschwerden. So kommen Schmerzstillende und Fiebersenkende Präparate zum Einsatz. Eine Stationäre Behandlung ist in der Regel nicht erforderlich. Nur in besonders schweren Fällen wird ein stationärer Aufenthalt angeordnet. Nur in seltenen Fällen endet die Erkrankung tödlich. Trotz dieser Tatsache sollte man die Erkrankung nicht verharmlosen. Jede Krankheit schädigt und schwächt den Körper. Eine Behandlung mit Antibiotika trägt dazu bei, dass die Erkrankung milde und ohne Spätfolgen verlaufen kann.

Relativ milder Verlauf beim Boutonneuse Fieber

Im Allgemeinen verläuft das Boutonneuse Fieber relativ mild. Viele Patienten bemerken die Erkrankung gar nicht. Doch dies sollte nicht für eine Verharmlosung Anlass geben. Komplikationen sind nur vereinzelt zu erwarten, indem es zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung kommen kann. Schäden in der Nieren- und in der Darmfunktion können auftreten, sind aber nicht die Regel. Unbehandelt endet die Erkrankung in etwa 6% der Fälle tödlich. Da Zecken vielerlei Krankheiten übertragen können, sollte man Zeckenbisse nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Eine Impfung gegen das Boutonneuse Fieber gibt es nicht. Als vorbeugende Maßnahme gilt: In Endemiegebieten Busch- und Waldregionen zu meiden. Zecken leben im kniehohen Gras und in niedrig wachsenden Büschen und Sträucher. Bei einem Aufenthalt in Busch- und Waldregionen sollte man unbedingt auf lange Kleidung (langbeinige Hosen, langärmelige Oberbekleidung), sowie feste Schuhe achten. Freie Hautstellen sollten unbedingt mit Repellentien eingerieben werden. Die Prozedur muss leider alle 2-3 Stunden wiederholt werden, da die Wirkung bereits nach dieser Zeit deutlich nachlässt. Nach Verlassen eines Risikogebietes sollte man sich auf Zecken, oder Zeckenbisse untersuchen lassen. Eventuell vorhandene Zecken müssen umgehend fachmännisch entfernt werden. Hierbei gilt: Die ganze Zecke muss entfernt werden. Wer sich nicht traut, sollte besser einen Arzt aufsuchen, der die Zecke dann entfernt.

Quelle: Hajnalka Prohaska